Urlaub mit Hund - So hundefreundlich sind Europas Urlaubsziele
In 10,6 Millionen Haushalten in Deutschland lebt ein Hund, ca. 1,74 Millionen Menschen halten sogar mindestens zwei Hunde. Regelmäßig stellt sich deshalb die Frage, welche Besonderheiten bei einem Urlaub mit Hund beachtet werden sollten und welche Urlaubsländer als besonders hundefreundlich gelten - schließlich soll auf die artgerechte Haltung auch in den schönsten Wochen des Jahres nicht verzichtet werden. Welche Feriendomizile zeichnen sich also als besonders hundefreundliche Urlaubsziele aus?
Urlaub mit Hund in Deutschland
Wenn Sie hundefreundliche Urlaubsländer suchen, müssen Sie gar nicht zwingend in die Ferne schweifen: auch in Deutschland gibt es einige Ferienregionen, die insbesondere für Hundebesitzer interessant sind. Dazu gehört die Nord- und Ostsee, da sie ideale Bedingungen für einen Hundeurlaub bieten. Der Vorteil beim Urlaub am Meer: Der Strand lädt zu langen Spaziergängen ein, die Vierbeiner sind bekanntermaßen gerne an der frischen Luft. Traumhafte Landschaften und die Möglichkeit an speziellen Hundestränden baden zu dürfen sorgen dafür, dass die Küstenregionen auf der Liste für hundefreundliche Urlaubsziele ganz weit oben zu finden sind. Der grundsätzliche Vorteil bei einem Urlaub in Deutschland besteht darin, dass die Anfahrt in der Regel überschaubar ausfällt.
Beliebte Ferienorte wie Friedrichskoog, aber auch Kühlungsborn und Travemünde an der Ostsee bieten teilweise einen Grünstrand, der zu weiteren Aktivitäten einlädt - denn darauf sollte bei einem Urlaub mit Hund keinesfalls verzichtet werden. Eine Reise an den Strand sollte nämlich keinesfalls bedeuten, dass Sie lediglich den ganzen Tag in der Sonne liegen. Das mag vielleicht ein guter Ausgleich für Ihren persönlichen Stress des Alltagslebens sein, kann für den Vierbeiner aber schnell langweilig werden. An der Nordseeküste findet sich der Ort Dornum, an dem ein Agility-Fun-Park direkt am Hundestrand für Aktivitäten sorgt. Neben einer riesigen Freifläche finden sich Parcours mit 21 Hürden und Slalomstrecken; verschiedene Trainingsgeräte, Tunnel und Reifen sorgen für Abwechslung. Besonders ratsam ist hierbei übrigens ein Urlaub in der Nebensaison, weil die Reiseziele zu dieser Zeit weniger stark frequentiert sind.
Hundefreundliche Urlaubsziele: Am besten in die Natur
Ein Urlaub mit Hund in der Natur ist die beste Wahl, aber er muss nicht zwangsläufig an einer Küste stattfinden. Zu den interessanten Alternativen in Deutschland gehört Bayern, welches mit dem Allgäu oder dem Bayerischen Wald auch beliebte Wanderziele bietet - und damit auch genügend Bewegung für den Vierbeiner. Die weitläufigen Wälder haben zudem den Vorteil, dass die Temperaturen mild ausfallen. Ähnliche Vorteile gelten für die deutschen Mittelgebirge, darunter das Erzgebirge oder der Thüringer Wald. Wer aus Norddeutschland keine lange Anfahrt in Kauf nehmen möchte, kann auch in der Lüneburger Heide oder in Ostfriesland Erholung finden; zudem ist der Harz nicht weit entfernt.
Großbritannien und Dänemark: Weitläufige Strände sind perfekt für Vierbeiner
Eine vergleichsweise unproblematische Anreise bietet auch Großbritannien, welches im Westen mit weiten Stränden und mit einsamen Seenlandschaften im Lake District lockt. Speziell an der Südküste Englands findet sich sogar spezielle Küstenwanderwege für Hunde und ihre Besitzer. Solche "dogs & owner"-Küstenwanderwege sind durchaus nicht unüblich, weshalb Großbritannien alsbesonders hundefreundlich gilt. Die Einreisebestimmungen fallen allerdings vergleichsweise streng aus, bei einem Urlaub mit Hund in Großbritannien muss ein Microchip ebenso vorhanden sein wie eine wirksame Tollwutimpfung. Diese Impfung muss 21 Tage vor Reisebeginn durchgeführt werden, was also eine gewisse Planung erfordert. Innerhalb der letzten fünf Tage vor dem Grenzübertritt, aber zumindest 24 Stunden vorher, muss auch eine Bandwurm-Behandlung vorgenommen worden sein.
Weite Strände gibt es natürlich nicht nur im vereinigten Königreich und in Deutschland, auch das angrenzende Dänemark bietet sich als Reiseland prinzipiell an. Die Gastfreundschaft der Dänen gilt zumeist nicht nur den Urlaubern, sondern auch den vierbeinigen Begleitern. Dabei hat sich unser nördlicher Nachbar in den letzten Jahren allerdings insbesondere in Zusammenhang mit dem Umgang mit Hunden einen eher schlechten Ruf eingehandelt. Tatsächlich gibt es ein Gesetz, nach dem es der Polizei erlaubt ist, Hunde einschläfern zu lassen, wenn es begründete Vermutungen über eine mögliche Gefährlichkeit gibt. Tatsächlich ist es hierzu auch schon gekommen, regelmäßig ist dies aber nicht der Fall. In der Praxis dürften die häufige Leinenpflicht und die Notwendigkeit, einen Maulkorb zu tragen, für deutlich größere Einschränkungen sorgen. Warum gehört Dänemark trotzdem in die Liste für hundefreundliche Urlaubsländer? Die Landschaft und die tolle Natur ist insbesondere in den Küstenregionen noch einmal ein wenig spannender als in Deutschland, wenn Sie wirklich entspannen und den Hund dennoch fordern möchten, ist Dänemark ein überlegenswertes Ziel.
Reise in die Benelux-Staaten und nach Italien
Die Benelux-Staaten, also Belgien, die Niederlande und Luxemburg, gestehen Hunden vergleichsweise viele Freiheiten zu. Viele Unterkünfte und Campingplätze sind Hunden gegenüber sehr offen eingestellt, in Restaurants und Cafés ist ein Trinknapf für den Vierbeiner durchaus eine Selbstverständlichkeit. Dasselbe gilt auch für Frankreich; vor allem die nördlichen Regionen sind auch mit dem Auto vollkommen problemlos erreichbar. Ein großes Angebot an Ferienwohnungen und Ferienhäusern, welches die Mitnahme von Tieren erlaubt, sorgt ebenso dafür, dass diese Destinationen beim Thema "Hundefreundliche Urlaubsländer" in jedem Fall Erwähnung finden sollten. Mit dem Auto lässt sich prinzipiell auch das nördliche Italien noch mit einer vertretbaren Fahrzeit erreichen, hier ist das Mitführen von Leine und Maulkorb allerdings auch Pflicht.
Hundefreundliche Urlaubsziele in der Übersicht:
- Deutschland
- Dänemark
- Großbritannien
- Holland
- Luxemburg
- Belgien
- Frankreich
- Italien (im Norden)
Gibt es aber auch Länder in Europa, die sich zum Urlaub mit Hund weniger eignen? Tatsächlich ist der Mittelmeerraum weniger empfehlenswert. Die Bevölkerung zeigt sich für einen solchen Urlaub mit Hund generell weniger offen, zudem sorgt die Hitze für zusätzlichen Stress beim besten Freund des Menschen. Die Gefahr von übertragbaren Krankheiten sollte in dem mediterranen Klima ebenso keinesfalls unterschätzt werden. In ähnlicher Weise gelten diese Empfehlungen auch für Osteuropa, wo der Gedanke des Tierschutzes aktuell noch nicht sehr stark ausgeprägt ist. Bei dem Urlaub mit dem Flugzeug müssen Sie sich rechtzeitig darüber informieren, ob die Fluggesellschaft den Transport der Vierbeiner überhaupt erlaubt. Dies wird zwar zumeist der Fall sein, obligatorisch ist der Hundetransport allerdings nicht. Es ist allerdings kaum zu leugnen, dass ein Flug Strapazen für den Hund mit sich bringt, die man dem Vierbeiner besser ersparen sollte.
Was bei dem Urlaub mit Hund generell beachtet werden sollte - eine Checkliste:
- Welche Impfungen werden benötigt?
- Gibt es im Urlaubsland aktuell Seuchen oder Krankheiten, die den Hunden gefährlich werden können?
- Welche Dokumente sind für die Einreise erforderlich?
- Gibt es im Gastland vorgeschriebene Versicherungen für die Hunde?
- Unterliegt die Hunderasse besonderen Sicherheitsvorschriften im Reiseland?
- Gibt es im Urlaubsland spezielles Futter, z.B. wenn man ausschließlich getreidefrei füttert, oder sollte man genügend Vorrat vorbestellen?
- Fällt der Urlaub mit dem Hund in die Haupt- oder Nebensaison, ist mit einem hohen Besucheraufkommen zu rechnen?
- Wie kann der Hund auf der Reise beschäftigt werden?
- Welche Fahrzeiten müssen einkalkuliert werden, wenn regelmäßige Pausen erforderlich sind?
So zeigt sich am Ende: Insbesondere viele unserer direkten Nachbarn eignen sich für einen Urlaub mit Hund. Insbesondere der Aufenthalt in der freien Natur dürfte den vier Beinen gefallen - und bietet auch seinem Halter die verdiente Erholung.